Arzneimittel für neuartige Therapien (ATMPs)

Der Begriff bezieht sich auf eine Kategorie innovativer Arzneimittel für die Anwendung am Menschen, die auf Zellen, Genen oder Geweben basieren. ATMPs umfassen die folgenden drei Hauptkategorien:

  1. Gentherapeutika: Hierbei wird genetisches Material in der Regel in die Zellen eines Patienten eingebracht, verändert oder entfernt, um Krankheiten zu behandeln, zu verhindern oder zu diagnostizieren. Zum Beispiel das Ersetzen eines fehlerhaften Gens, das für eine genetische Störung verantwortlich ist.
  2. Somatische Zelltherapie-Arzneimittel: Diese umfassen die Verabreichung von Zellen oder Geweben, deren biologische Eigenschaften verändert wurden, um Krankheiten zu behandeln, zu verhindern oder zu diagnostizieren. Bei diesen Zellen kann es sich beispielsweise um Stammzellen, Immunzellen oder andere Zelltypen handeln, die geschädigtes Gewebe reparieren oder ersetzen können.
  3. Tissue-Engineering-Produkte: Diese umfassen die Herstellung oder Regeneration funktionaler Produkte unter Verwendung einer Kombination aus Zellen und/oder Gewebe und zellulären Produkten, Biomolekülen, Biomaterialien, chemischen Substanzen, Gerüsten oder Matrizen zum Zweck der Regeneration, Reparatur oder des Ersatzes von menschlichem Gewebe.

ATMPs stellen ein vielversprechendes Gebiet in der Medizin dar und bieten neue Behandlungsmöglichkeiten für Erkrankungen, die bisher nur schwer oder gar nicht behandelt werden konnten. Diese Produkte können in hohem Maße personalisiert werden, da sie häufig die Verwendung patienteneigener Zellen beinhalten, wodurch das Risiko einer Immunabstoßung verringert wird. Ihre Entwicklung und Herstellung sind jedoch komplex und erfordern fortschrittliche Technologie und eine spezialisierte behördliche Aufsicht, um Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten.

Weitere Informationen finden Sie in der Verordnung (EG) Nr. 1394/2007.